
Warren Buffet hat auf der 60. Jahreshauptversammlung von Berkshire Hathway seinen Rücktritt angekündigt!
In diesem Artikel erfährst du:
- Wer die Nachfolge übernimmt
- Wie sich die Strategie von Berkshire ändert – oder nicht
- Was Buffetts Tod für den Aktienkurs bedeutet
- Was mit seinem riesigen Vermögen passiert
- Und welche Folgen das für die Unternehmen im Berkshire-Portfolio hat
Greg Abel: Der auserwählte Nachfolger
Gleichzeitig bestätigte Buffet seinen bereits seit längerem feststehenden Nachfolger Greg Abel.
Warren Buffett hat es selbst scho früher gesagt – öffentlich und unmissverständlich:
„Wenn ich heute Abend tot umfalle, ist Greg morgen früh der CEO. Die Entscheidung ist gefallen.“
Greg Abel, aktuell Vice Chairman bei Berkshire Hathaway, wird der neue CEO, sobald Buffett nicht mehr da ist. Er wurde von Buffett persönlich nominiert und genießt auch das volle Vertrauen der Aktionäre und des Verwaltungsrats. Abel verantwortet seit Jahren das gesamte Nicht-Versicherungsgeschäft von Berkshire – also ein Großteil des operativen Tagesgeschäfts.

Ajit Jain, der zweite starke Mann bei Berkshire, bleibt weiterhin Chef des Versicherungsgeschäfts, doch er wird nicht CEO. Die Nachfolge ist also klar geregelt – keine Unsicherheit, kein Machtvakuum.

Wo ist Buffett heute noch aktiv – und wo nicht mehr?
Buffett trifft noch strategische Entscheidungen auf höchster Ebene, besonders wenn es um große Kapitalallokationen geht – etwa bei Milliardeninvestments in Apple, Occidental Petroleum oder japanische Handelskonzerne.
Aber:
- Im operativen Geschäft der Tochterfirmen ist Buffett kaum bis gar nicht mehr eingebunden.
- Auch die meisten Investmententscheidungen unterhalb der Milliardenmarke trifft mittlerweile das Team um Greg Abel, Todd Combs und Ted Weschler.



Kurz gesagt: Buffett ist noch da – aber die nächste Generation führt längst das Tagesgeschäft.
Die Strategie unter Greg Abel: Stabilität mit neuen Schwerpunkten
Abel wird an Buffetts Grundprinzipien festhalten:
- Investitionen in Unternehmen mit starken Marken, stabilen Cashflows und verständlichem Geschäftsmodell
- Langfristiger Anlagehorizont
- Keine Dividendenzahlung – Gewinne werden reinvestiert
Aber: Durch Greg Abels Werdegang (er kommt ursprünglich aus dem Energiesektor) könnte es strategische Nuancen geben:
Wahrscheinliche Schwerpunkte unter Abel
- Stärkere Investments in erneuerbare Energien (über Berkshire Hathaway Energy)
- Infrastruktur- und Industrieprojekte, v.a. in Nordamerika
- Eventuell mehr technologische Beteiligungen, aber ohne auf spekulative Tech-Trends aufzuspringen
Die Versicherungs- und Konsumbereiche bleiben ebenfalls Kernbereiche – aber bei neuen Zukäufen dürfte man Abels Fingerabdruck stärker im Bereich Energie, Industrie und Infrastruktur sehen.
Buffetts Aktienanteile an Berkshire – Wird jetzt alles verkauft?
Warren Buffett besitzt aktuell (Stand 2025) rund 218.000 A-Aktien von Berkshire Hathaway – das entspricht einem Wert von etwa 120 Milliarden Dollar.
Nach seinen Aussagen werden bei seinem Rücktritt keine Anteile verkauft. Dennoch stellt sich die Frage, was passiert, wenn z.B. Buffet (er ist inzwischen 94 Jahre alt) stirbt?
Auch das ist geregelt: Er hat bereits öfters angekündigt, über 99% zu spenden. Der Großteil geht an:
- Die Bill & Melinda Gates Foundation
- Die Stiftungen seiner Kinder (Susan Thompson Buffett Foundation, Sherwood Foundation, u.a.)
Wird es den Aktienkurs stark belasten, wenn plötzlich 120 Milliarden Dollar an Aktien verkauft werden?
Nein! Stattdessen erhalten die Stiftungen regelmäßige, gestaffelte Spenden – jedes Jahr mehrere Milliarden -, um langfristig wirksam zu sein, ohne den Markt zu stören. Im Juni 2023 hat Buffett bereits 4,6 Milliarden Dollar in Form von Berkshire-Aktien gespendet – ein Teil seines jährlichen Spendenplans. Diese Transaktionen sind so strukturiert, dass sie den Aktienkurs kaum beeinflussen.
Was passiert mit den Unternehmen im Berkshire-Portfolio?
Berkshire besitzt oder hält große Anteile an Dutzenden Unternehmen – darunter:
- Apple (größte Einzelposition)
- American Express, Bank of America
- Coca-Cola
- Chevron, Occidental Petroleum
- Eigenbesitz: GEICO, BNSF Railway, Berkshire Hathaway Energy, See’s Candies
Diese Unternehmen laufen operativ unabhängig. Der Rücktritt Buffetts verändert nichts an deren Geschäftstätigkeit. Aber: Neue Investitionsentscheidungen – etwa in Start-ups, Energieprojekte oder Infrastruktur – könnten künftig stärker von Abels Handschrift geprägt sein. Genügend Kleingeld wäre mit den 334 Milliarden Dollar „Bargeld“ auf jeden Fall vorhanden.
Fazit: Der Mann geht, das System bleibt
Warren Buffett hat sein Lebenswerk nicht nur aufgebaut, sondern vorausschauend abgesichert. Mit Greg Abel als festem Nachfolger, einer klaren Spendenstrategie und einem stabilen Geschäftsmodell bleibt Berkshire Hathaway voraussichtlich auch nach Buffett ein Fels in der Brandung.
Alle Informationen in diesem Artikel sind keine Anlageempfehlung und Disclaimer: Ich bin auch in Berkshire Hathaway investiert, weil diese Beteiligungsgesellschaft eine gute Diversifizierung für ein ansonsten eher technologieorientiertes Portfolio bietet, durch die großen Anteile an Banken, Ölkonzernen und Lebensmittelkonzernen (wenn man von der großen Apple-Beteiligung absieht).
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