Trump: Milliarden schwerere Insiderhandel aufgedeckt?

In jüngster Zeit kursieren auf der Plattform X (ehemals Twitter) Dutzende Beiträge, die darauf hinweisen, dass im Umfeld von Donald J. Trump bzw. seiner politischen Entscheidungen und Ankündigungen große Kryptowährungstransaktionen zu Zeitpunkten stattfanden, die Fragen aufwerfen.

Wallet-Transfers nur Minuten vor einer Zoll-Ankündigung, „Whales“, die Milliardenwerte bewegen, Memecoins, die euphorisch starten – und häufig das Umfeld von Trump oder seinen Firmen.

Diese Hinweise allein sind jedoch keine offiziellen Ermittlungsbefunde, sondern Analysen, Chain-Daten und Social-Media-Beiträge. Die Häufigkeit ist mittlerweile jedoch enorm: Als ich ChatGPT gebeten habe, Beiträge auf X zu recherchieren, in denen solche „Anschuldigungen“ erwähnt wurden, hat er mir zunächst zehn Links herausgespielt. Und was dann kam, war wirklich schräg:

Nicht jeder aufgedeckte Trade muss zwingend Trump, ein ihm Nahestehender oder ein Verwandter sein. Aber die extrem riskanten Positionen mit teilweise extremen Hebeln können kaum von Zockern stammen. Würde sich der Kryptomarkt teilweise nur um 1 % in die falsche Richtung bewegen, würden Hunderte Millionen vernichtet werden. Zufälligerweise passen diese Trades immer genau zur erwarteten Richtung kurz vor einer Ankündigung.

Daher sehen wir uns in diesem Artikel einige Hinweise an, ordnen sie im Kontext von Trumps Krypto-Strategie ein und werfen einen Blick auf das Vermögenswachstum seiner Familie. Dadurch ergibt sich ein relativ spannendes Bild…


Verdachtslage: Trades kurz vor Entscheidungen

Unter „Insiderhandel“ im klassischen Sinne versteht man: eine Person mit nicht-öffentlichen Informationen trifft Handelsentscheidungen, bevor die Information publik wird, und zieht daraus Profit.

Das Thema Insiderhandel gibt es am Aktienmarkt schon sehr lange, es wird aber sehr streng geahndet und kaum jemand traut sich, es im größeren Stil durchzuführen. CEOs oder große Stakeholder großer Aktienkonzerne müssen ihre Transaktionen offenlegen, um eventuelle Insidergeschäfte aufzudecken. Es wäre schließlich sehr einfach, wenn man weiß, dass die Quartalsergebnisse außergewöhnlich gut waren, und einen Tag vor der Veröffentlichung des Berichts eine große Position einkauft, oder?

Im Kryptobereich gelten ähnliche Muster: Es gibt große Wallet-Bewegungen kurz vor der Bekanntgabe politischer oder regulatorischer Entscheidungen, die den Kurs beeinflussen.

Aktuell gibt es zahlreiche Beiträge auf X, in denen Nutzer behaupten, dass Trader im Umfeld von Trumps Ankündigungen genau solche Moves gemacht haben: Sie sind beispielsweise wenige Minuten vor einer Zoll-Ankündigung short (auf fallende Kurse) gegangen, haben große Summen bewegt und anschließend einen hohen Gewinn erzielt.

Was spricht dafür?

  • Die zeitliche Nähe – Trades wenige Minuten oder Stunden vor offiziellen Statements.
  • Große Beträge oder „Whales“, also Investoren mit extrem hohen Positionen. Meistens im dreistelligen Millionenbereich.
  • Es gibt politische Ankündigungen von Trump oder seinem Umfeld, die potenziell Kursreaktionen im Kryptomarkt erzeugen könnten. Momentan erzeugt fast jede politische Ankündigung solche Bewegungen.
  • Es sind extrem große Hebel, die kein vernünftiger Investor wählen würde, es sei denn, er spekuliert auf Kursgewinne innerhalb weniger Minuten oder Stunden.

Ohne Wallet-Zuordnung zu Personen und ohne Beweis, dass die Information tatsächlich exklusiv war, bleibt vieles Spekulation. Erst wenn jemand sein Wallet auf ein normales Bankkonto auscasht, kann eventuell eine Zuordnung erstellt werden – falls man die jeweiligen Informationen hat.

Die Hinweise sind verdächtig, aber nicht nachgewiesen im juristischen Sinne.


Trumps Wandel bei Kryptowährungen & seine Aktivitäten

Ursprünglich war Donald Trump gegenüber Kryptowährungen kritisch eingestellt. Doch im Wahlkampf und danach vollzog er eine deutliche Kehrtwende – und zugleich begann ein tiefgreifendes Engagement seiner Familie und Firmen in Krypto-Projekten.

Hier einige der zentralen Elemente:

  • Der Launch des Memecoins $TRUMP Anfang 2025: Dieser Coin wurde auf der Solana-Blockchain veröffentlicht und Trump-nahe Gesellschaften gehörten große Bestände davon. Wer hätte gedacht, dass ein Präsident seine eigene Kryptowährung herausbringt? Und wie bei jedem anderen Meme-Coin war auch hier der Verlauf: kurz rauf, die Herausgeber profitieren und verkaufen, und der Rest verliert. Kurze Zeit später folgte der MelaniaCoin, der ein ähnliches Schicksal erleidete.
  • Beteiligungen der Familie: So etwa World Liberty Financial (WLFI) ebenfalls eine Krytowährung, die ausgegeben wurde und Verbindungen zu Trumps Firmen‐Strukturen. In einer Untersuchung der New York Times hieß es, dass „die Grenze zwischen Privatwirtschaft und Regierungspolitik in einer Weise ausgehöhlt wird, die in der modernen amerikanischen Geschichte ohne Beispiel ist“.
  • World Liberty Financial hat ebenfalls eine Stablecoin, also ein digitales Abbild des US-Dollars, herausgebracht. Gleichzeitig hat Trump mit dem Genius Act eine rechtliche Basis für Stablecoins geschaffen.

Wenn dich das Thema Kryptowährungen und Stablecoins interessiert, habe ich hier einen Artikel zu einem realen Anwendungsfall von Kryptos im Bereich internationales Bezahlen erstellt.

  • Firmen wie American Bitcoin Corp, gegründet unter anderem von Trumps Söhnen (Eric Trump, Donald Trump Jr.), im Mining‐ und Krypto-Treasury-Geschäft.
  • Politische Maßnahmen: Trump-Regierung unterzeichnete eine Executive Order zur Errichtung einer „Strategic Bitcoin Reserve“.

Warum relevant? Weil hier nicht nur ein politisches Engagement stattfindet, sondern wirtschaftliches – und eine Konstellation entsteht, in der politische Entscheidungen und private Krypto-Geschäftsmodelle sich überlappen. Wenn du Einblick in Entscheidungen hast, die einen Markt bewegen, oder wenn du diese Entscheidungen sogar selbst triffst und selbst in dem Markt aktiv bist, dann entsteht schnell ein Interessenskonflikt.


Vermögensentwicklung: Wie viel gewann die Familie Trump?

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

  • Medien berichten, dass Trumps Familie durch Krypto-Geschäfte mehr als 1 Milliarde USD Gewinn gemacht haben soll.
  • Andere Angaben besagen, das Vermögen des gesamten TRUMP-Clans sei mehrere Milliarden Dollar gestiegen, seit seinem Amtsantritt.

Diese Entwicklung lässt sich wie folgt interpretieren: Treten politische Nähe, regulatorische Einflussmöglichkeiten und hohe Aktivität im Krypto-Sektor zusammen auf, entsteht ein Umfeld, in dem sich erheblicher persönlicher Gewinn erzielen lässt.


Fazit: Kein offizielles Verfahren – aber ein hoch verdächtiges Muster

Wichtig: Bislang ist nicht öffentlich bekannt, dass Trump oder sein unmittelbares Umfeld rechtskräftig wegen Insiderhandel im Krypto-Sektor verurteilt wurden. Es gibt keine offizielle Strafverfolgung mit abschließender Verurteilung in diesem Zusammenhang. Die Frage ist aber auch, wer traut sich das?

Gleichzeitig ist klar:

  • Es existieren viele Hinweise – Trades zur gleichen Zeit wie politische Ankündigungen, massive Firmen- und Token-Starts im Umfeld der Familie Trump.
  • Der Verdacht liegt nahe, dass hier nicht nur zufällige Marktbewegungen stattfinden, sondern ein Muster von Einfluss & Profit.
  • Die Kombination aus Amt, politischem Einfluss, Kryptoaktivität und starkem Vermögenszuwachs lässt einen Interessenkonflikt wahrscheinlich erscheinen.

Sollte ein Verfahren eröffnet werden, ist fraglich, wie transparent dieses verlaufen könnte – eine Person mit dem Einfluss eines Präsidenten in den USA hat besondere Möglichkeiten (z. B. Begnadigungen) und Strukturen, die Ermittlungen erschweren.

Ob man jetzt glaubt, dass etwas dahintersteckt oder nicht, ist für den Normalbürger irrelevant. Man muss sich jedoch eine Frage stellen: Wenn plötzlich so viele positive politische Entscheidungen für Krypto getroffen werden und gleichzeitig Milliardengewinne entstehen, ist es naheliegend, dass hier einiges nicht ganz zufällig passiert.

Die Frage ist: Was passiert nach Trump? Was, wenn nach ihm ein Präsident kommt, der nicht mehr so kryptofreundlich ist? Was bedeutet das für die Kurse und die langfristige Entwicklung? Auf jeden Fall eine Menge schlechte Nachrichten für die Krypto-Bubble– und das sollte man im Hinterkopf behalten.

Von Daniel

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